Unser »Ackerhelden« Projekt, Teil 2: Regen ist Segen

Trotz anhaltenden Niederschlags im Südwesten haben wir uns die Ackerlaune letzte Woche nicht verderben lassen. Wir nutzten die wenigen Sonnenstunden und erfreuten uns an den ersten zarten Sprösslingen

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Die Gummistiefel gehören zur Grundausstattung

Oje, bei uns regnet es nun fast durchgängig die beiden vergangenen Wochen. Mal Niesel-, mal Landregen, mal Starkregen. Morgens, mittags, abends. Das schlägt aufs Gemüt. Vor allem waren wir Ende Mai auf unseren Ackerflächen hoch motiviert – endlich ging nach den »Corona-Verzögerungen« das lang ersehnte Gärtnern los. Und nun das! Jeden Tag wird der Wetterbericht zögernd geprüft: Wird es auch morgen regnen? Wann können wir wieder trockenen Fußes auf das Feld? Wie geht es den frisch gesäten Samen und zarten Sprösslingen?

In den wenigen sonnigen Stunden wurden am Fenster Pfützengrößen und Wasserstand auf Rasen und Straßen genauestens begutachtet. Denn im Schlamm versinken wollen wir auch trotz Gummistiefel nicht. Die gehören in diesem Jahr zum festen Equipment neben Hacke und Schäufelchen.

Die ersten 8 Wochen sind entscheidend

Die wenigen Momente auf dem »Stückle« wurden jedoch von jedem von uns fleißig genutzt. Denn im Juni steht viel an. Da muss nachgesät, gehackt und Unkraut bekämpft werden. Auch die ersten Schädlinge lassen nicht lang auf sich warten. Kleine Fliegen – zumeist Kohlfliegen –, Blattläuse und »der Superschurke« des Gemüsegärtners, der Kartoffelkäfer, tauchen auf und müssen beseitigt werden. Die Läuse und Fliegen vernichtet ein kleines Heer an Marienkäfern, die uns fleißig mit ihrem Appetit zur Seite stehen. Die Kartoffelkäfer hingegen müssen wir absammeln.

Wir haben viele tolle Gemüsesorten gepflanzt. Auf fast allen unseren Abschnitten stehen Tomaten, Erbsen, Bohnen, Zucchini, Kürbis und Kohl. Auch Zwiebeln, Salate, Spinat, mehrfarbige Karotten und Beten dürfen nicht fehlen. Zudem haben manche von uns auch Auberginen und Gurken, Paprika und vielerlei Kräuter gepflanzt.

Wo man hackt und Unkraut in den ersten 8 Wochen beseitigt, wird man ab Mitte August belohnt. Die intensive Beetpflege am Anfang des Gartenjahres tut dem Gemüse im Wachstum gut und das Unkraut wächst weniger intensiv nach. Manche von uns haben Salate und Jungpflanzen wie Beten und Kohl anfangs mit einem leichten Vlies abgedeckt. Dies schützt zudem ein wenig an frostigen Nächten und hält die Feuchtigkeit an trockenen Tagen besser in der Erde. Und letzteres bedeutet vor allem: weniger gießen – obwohl man ans Gießen an diesen Regentagen keinen Gedanken verschwenden muss.

Der Regen bringt viele Vorteile mit sich

Der Vorteil des Regens ist jedoch das erleichterte Zupfen des Unkrauts. Ja, zupfen! Bei diesen Witterungsbedingungen ist das Unkrautjäten für uns ein Kinderspiel. So lässt sich ruckzuck der Acker wieder in Ordnung bringen. Denn Unkrautjäten ist das A und O für mehr Wachstum. Wir haben das gejätete Unkraut zum Teil direkt bei den Pflanzen liegen lassen. Es bildet eine Schutzschicht vor Austrocknung und schafft bei Zersetzung Nahrung für die Insekten im Erdreich und für unsere Pflanzen.

Vor allem der Salat profitiert vom Regen. Man meint, ihm beim Wachsen zuschauen zu können. Somit können wir nun in diesen Tagen die ersten zarten Salatblätter ernten. Und die Kolleginnen und Kollegen, die das erste Mal bei einem solchen Gartenprojekt dabei sind, können ihr Glück kaum fassen: Vor 3 Wochen waren es noch kleine Setzlinge von 5 bis 7 cm Größe und nun stehen da wunderschöne Salatköpfe in der Größe von Fußbällen. Und auch die Erbsen und Bohnen schauen bis zu 10 cm aus dem Boden, obwohl vergangene Woche erst die Samen in die Erde eingebracht wurden. So staunen und genießen wir nun nicht trotz, sondern vielmehr dank des Regens und freuen uns auf das, was da kulinarisch noch vor uns liegt.

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