Der größte Schmetterling der Welt erreicht eine Spannweite von 30 cm

7 spannende und kuriose Fakten über Schmetterlinge

Reportage Natur

1 – Magische Farben

Die Flügel der Schmetterlinge faszinieren nicht nur durch ihre Flugkünste, sondern vor allem durch ihre Farbe. Schmetterlingsflügel sind oft sehr bunt, entweder zur Tarnung oder um Signale an Artgenossen oder Feinde zu geben. Besonders faszinierend ist das Schillern der Schmetterlingsflügel in verschiedenen Farben, wenn sich der Lichteinfall ändert. Die Farben der Flügel werden durch die Schuppen hervorgerufen. Diese sind zwar aus Chitin, das im Prinzip durchsichtig ist, vergleichbar mit unseren Fingernägeln. Doch können Pigmente in den Schuppen eingelagert werden, ähnlich wie die Pigmente in menschlichen Haaren, Haut oder Augen. Wenn Schuppen in einer bestimmten Farbe in einem anderen Winkel liegen als die übrigen, kann sich schon dadurch ein schillernder Effekt ergeben, ähnlich wie bei Pailletten auf einem T-Shirt, die man in verschiedene Richtungen streicht.
Wichtiger aber sind die UV-Lichteffekte, die nicht durch Pigmente, sondern durch die Struktur der Schuppen selbst hervorgerufen werden. Die durchsichtigen Schuppen haben winzige gleichmäßige Rillen oder andere Strukturen, an denen sich das Licht bricht und dabei verschiedene Farben erzeugt. Vergleichbar ist vielleicht das farbige Schimmern von durchsichtigem Perlmutt in einer Muschel, das auch durch viele dünne Schichten hervorgerufen wird, die das Licht brechen.
Mit den winzigen Strukturen im Bereich von Tausendstel Millimetern lassen sich nicht nur Farbeffekte im sichtbaren Bereich hervorrufen, sondern auch UV-Farben, die für das menschliche Auge unsichtbar sind. Schmetterlinge können diese Farben jedoch wahrnehmen. Für sie leuchten ihre Artgenossen daher noch vielfältiger als für uns.


2 – Flügelstaub

Schon als Kinder haben die meisten von uns die Erfahrung gemacht, dass die Flügel der Schmetterlinge mit einem feinen, farbigen Staub bedeckt sind, der sich löst, wenn man sie anfasst. Oft hörte man, dass die Schmetterlinge nicht mehr fliegen könnten, wenn sie diesen Staub verlieren würden. Tatsächlich sieht man aber auch Schmetterlinge mit abgewetzten und sogar eingerissenen Flügeln fliegen. Es gibt sogar eine Schmetterlingsfamilie, die Glasflügler, die keine Schuppen auf ihren Flügeln haben. Trotzdem sind die winzigen Schuppen, aus denen dieser Staub besteht, für die Schmetterlinge sehr wichtig. Wie Vogelfedern sind sie ausgesprochen leicht und stabil, weil sie hohl sind. Sie liegen überlappend wie Dachziegel auf dem Flügel und machen ihn zugleich fest und biegsam.
Eine weitere Ähnlichkeit mit Vogelfedern: Sie sind mit einem schmalen Stiel am Flügel befestigt. Mit jedem Flügelschlag bewegen sie sich mit. Werden sie glatt angepresst, verkleinern sie den Luftwiderstand, stellen sie sich auf, wird er größer. So helfen sie bei verschiedenen Flugmanövern, und ein Schmetterling, der viele Schuppen verliert, hat es schwerer, gut zu fliegen.


3 – Zahlen und Rekorde

Es gibt ungefähr 160 000 Schmetterlingsarten. Damit ist die Ordnung der Schmetterlinge (Lepidoptera) eine der artenreichsten unter den Tieren.

4 – Zahlen und Rekorde

Der größte Schmetterling der Welt ist der Atlas-Seidenspinner (Attacus Atlas). Er kann eine Spannweite von 30 cm erreichen.


5 – Denken Schmetterlinge?

Das Gehirn eines Schmetterlings ist kaum so groß wie ein Stecknadelkopf. Wie viele verschiedene Verhaltensweisen und Reaktionen auf die Umwelt haben darin Platz? Mehr, als wir auf den ersten Blick meinen würden: Bei den Tagpfauenaugen (Aglais io) zum Beispiel ist das Männchen dabei, wenn das Weibchen seine Eier ablegt. Es umkreist danach den Platz und verteidigt die Eier gegen Eindringlinge – soweit es kann. Die Männchen vom Trauermantel (Nymphalis antiopa) haben ein bestimmtes Territorium, das sie verteidigen. Sie reagieren auch auf Passanten.


6 – Was nützt die Metamorphose?

Es gibt einige Tiere, die eine Metamorphose durchmachen, zum Beispiel werden aus Kaulquappen Frösche, und Bienen haben ein Larvenstadium im Stock, ehe sie zu den geflügelten Tieren werden, die wir kennen. Der Vorteil für die Schmetterlinge liegt darin, dass ihre beiden Lebensphasen – Heranwachsen und Paarung – sich stark spezialisieren können. Raupen sind Weltmeister im Fressen, kommen aber nicht weit herum. Falter dagegen brauchen nur noch Nektar und können sich auf der Suche nach Partnern und Futter weit bewegen. Da Raupen und Schmetterlinge ganz verschiedene Nahrung brauchen, fressen sie sich auch gegenseitig nichts weg.


7 – Schmetterlingssammler

Im 19. Jahrhundert wurde Schmetterlingssammeln zum Volkssport. Vom Pfarrer bis zum Schuljungen sammelte jeder, und meist mehr, als er selbst brauchte, um auch tauschen zu können. Begehrteste Trophäe im viktorianischen England war der Große Schillerfalter (Apatura iris). Eifrige Jäger gingen so weit, dass sie sogar versuchten, ihn mit Aas anzulocken.


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