»Alle Menschen sind frei und gleich« – Zum Tag der Menschenrechte

Vor 75 Jahren, am 10. Dezember 1948, wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von der UN-Generalversammlung verkündet. Alljährlich erinnert der Tag der Menschenrechte daran.

Gesellschaft Aktuelles Verantwortung

»Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren«, formuliert der erste Artikel der Menschenrechtserklärung. Daraus folgen alle weiteren Rechte, die in den 30 Artikeln aufgezählt werden. Vor 75 Jahren entstand diese Erklärung unter dem Eindruck des gerade vergangenen Zweiten Weltkriegs und der Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus. Heute weist die Bundeszentrale für politische Bildung darauf hin, dass sich, Menschenrechtlern zufolge, die globale Situation der Umsetzung der Menschenrechte verschlechtert habe. Die 30 Artikel gleichen weiterhin einem großen Sehnsuchtskatalog. Andererseits steht die Menschenrechtsidee selbst unter der Kritik, mit ihrer Hilfe übten die westlich geprägten Länder nach wie vor Herrschaft über andere Kulturen aus.

Pierre Stutz und Helge Burggrabe gehen einen anderen Weg. Sie verstehen die Menschenrechte als eine Kulturen verbindende Grundlage, Menschen zu ermutigen, »ihre persönlichen Stärken und Visionen zu entdecken mit dem Ziel, ihren eigenen Weg zu gehen als Teil einer freien und toleranten Gesellschaft«, so Kurt de Prins, Schuldirektor in Molenbeek/Belgien.
In dem Buch »Menschlichkeit JETZT!« ziehen beide aus den Artikeln der UN-Menschenrechtserklärung 11 Haftpunkte: Bedürfnisse, Freiheit, Gleichheit, Geschwisterlichkeit, Liebe, Heimat, Schutz, Arbeit, Erholung, Kreativität, Gemeinschaft. Sie wollen Menschen, gerade auch junge Menschen, inspirieren, in den Menschenrechten eine Basis zu sehen, die das eigene Leben entfalten hilft und sie mit anderen Menschen unterschiedlicher Herkunft verbindet. Dabei ist die Einsicht grundlegend: Menschenrechte sind nicht nur für andere zu erkämpfen, sondern für sich selbst zu entdecken und in Anspruch zu nehmen.

Das Buch »Menschlichkeit JETZT!« mit Texten von Pierre Stutz und Kalligrafien von Helge Burggrabe ist selbst Teil eines größeren weltweiten kulturellen Projekts, um mit Musik und Tanz eine kreative Aneignung der Menschenrechte zu fördern: des »HUMAN International Culture Project«. Grundlage ist die »HUMAN Musik für Orchester und Percussion«, komponiert von Helge Burggrabe. Gemeinsam mit Choreograph:innen, Musiker:innen sowie Pädagog:innen verbindet das HUMAN International Culture Project Musik, Community Dance, Literatur und Lichtkunst. In mehr als 60 verschiedenen Einzelprojekten und Aufführungen wurden bisher Räume für Teilhabe und gesellschaftliches Engagement auf Basis der UN-Menschenrechte eröffnet.
 

»Ich fühle mich oft verloren in dieser Welt, weil zu viele Menschen geknickt, verbogen, missbraucht und ausgebeutet werden, und ich bin verunsichert durch all die fremdenfeindlichen und rassistischen Parolen, die zutiefst menschenverachtend und gemeinschaftsschädigend sind … Umso mehr halte ich jeden Tag Ausschau nach Verbündeten, die darauf vertrauen, dass das Ethos einer Gemeinschaft sich glaubwürdig zeigt in der Art und Weise, wie sie mit den Kleinsten und Schwächsten umgeht«, schreibt Pierre Stutz und hält fest an der Hoffnung: »Eine farbenfrohere, kreativere, tolerantere Welt ist möglich, gerade in diesen angstbesetzten Zeiten.«

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