Türchen 16 – Der Mistelzweig

Hinter dem 16. Türchen versteckt sich ein weiterer fun fact aus unserer Reihe »Wissenwertes & Kurioses«.
 

Advent Weihnachten Natur

Ein Küsschen unter dem Mistelzweig – diese englische Tradition ist inzwischen weit verbreitet und auch in Deutschland beliebt. Mistelzweige werden als Weihnachtsdekoration aufgehängt, sie sollen Glück bringen und haben mit dem Kuss noch einen schönen »Zusatznutzen«.

Schon die Kelten und ihre Druiden schrieben der Mistel besondere Kräfte zu, die Unheil abwehren und Glück bringen sollten. Die Mistel verkörperte die Lebenskraft, weil sie auch im Winter grün blieb. Dazu noch wuchs sie nicht aus der Erde, sondern oben auf einem Baum. Diese Magie versuchte man dadurch zu bewahren, dass man die Mistel möglichst vom Baum an ihren neuen Platz im Haus brachte, ohne dass sie den Boden berührte. So behielt sie ihre »himmlischen« Kräfte.

Wie aus einem Glückszeichen ein Treffpunkt zum Küssen wurde, ist bis heute nicht klar. Um 1720 war der Brauch in England noch unbekannt, um 1784 kommt er schon ganz selbstverständlich in einer Comic Opera vor, die in London aufgeführt wurde. Der Amerikaner Washington Irving berichtet ebenfalls schon 1820 von dem Brauch, doch bei ihm ist die Zahl der Küsse begrenzt: Bei jedem Kuss wird eine Beere von der Mistel gepflückt. Sind alle Beeren verbraucht, gibt es auch keine Küsse mehr …

Aus dem Buch