Warum sich ein Besuch am Bodensee immer wieder lohnt

Ein Ausflug oder Kurzurlaub an den Bodensee lohnt sich für Natur- und Kulturliebende immer wieder – nicht nur im Sommer. Eine Liebeserklärung an einen der schönsten Seen Deutschlands

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»Wenn ich den See seh…

… brauch ich kein Meer mehr.« So abgedroschen der Spruch auch sein mag, unzählige Menschen würden ihn jederzeit unterschreiben. Mehr als 11 Millionen Übernachtungen zählt die Bodensee-Region pro Jahr, und viele Gäste kommen immer wieder. Manche seit Jahrzehnten. Die einen, weil sie Vertrautes wiedersehen wollen. Die anderen, weil der See sie mit immer neuen Erlebnissen zu überraschen vermag.

Schon die Ankunft ist ein Fest für die Sinne: wenn man sich von Nordwesten her nähert, öffnet sich kurz nach der Abfahrt von der Autobahn der Blick auf den Überlinger See. Wie Theaterkulissen hintereinander gestaffelte Landzungen mit hingetupften Pappeln, das Schimmern der Sonne auf dem Wasser, die fernen Alpen im Dunst nach Osten hin… wer möchte da nicht seufzen vor Glück und Freude?

Entdecken Sie die Kulturschätze des Bodensees

Und so geht es weiter! Überall finden Sie Kultur, Kunst und Genuss auf Schritt und Tritt: ob beim Eisessen an der Uferpromenade in Überlingen, beim Radeln durch Martin Walsers Wohnort Nussdorf, beim Halt an der Wallfahrtskirche Birnau mit ihrer prächtigen Seeterrasse, bei einem Besuch der Pfahlbauten in Unteruhldingen, bei einem Bummel durch die Gassen von Meersburg mit Besuch des Staatsweinguts.So bezeugen insbesondere die Pfahlbauten, dass spätestens 3500 v. Chr. Menschen das Leben direkt am See wählten. 2011 wurden sie zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Seit Jahrhunderten zieht es zahllose »Kulturmenschen« dauerhaft an den See. So entstanden in St. Gallen und auf der Reichenau im Mittelalter bedeutende Klöster. Beim Konstanzer Konzil versammelte sich von 1414 bis 1418 die geistliche und weltliche Elite des Abendlandes.

Bedeutende Dichter und Künstler folgten: Annette von Droste-Hülshoff zog in die Meersburg, der Romantik wegen, und Herrmann Hesse und Otto Dix ließen sich auf der Halbinsel Höri nieder. Ihre Häuser sind heute Museen und können ebenso besichtigt werden wie die Meersburg.

Doch auch Kultur in ganz anderer Form erwartet uns am Bodensee. Die Blumeninsel Mainau begeistert mit ihren Gärten, Parkanlagen, einem Palmen- und einem Schmetterlingshaus jeden Gartenliebhaber. Das Konstanzer Seenachtsfest, die Bregenzer Festspiele und die Salemer Schlosskonzerte ziehen Tausende von Besuchern an. Und auf dem Affenberg bei Salem hat schon so mancher erstaunliche Begegnungen mit entfernten Verwandten erlebt.

Was es alles zu bestaunen gibt – auch ohne Eintrittskarte

Dabei ist auch das nur ein kleiner Ausschnitt dessen, womit »der See« für Leib und Seele zur Wohltat wird. Wundervolle Augenblicke gibt’s auch ganz ohne Eintrittskarte zu erleben: die heiter geschwungenen Wanderwege durch die Weinberge bei Hagnau, die roten Felsen der Marienschlucht, ein Blick von der Spitze der Höri oder vom Turm auf dem Gehrenberg, beim Baden im See scheinbar direkt auf den Säntis zu zuschwimmen, das unwirklich schöne Panorama von der Seebühne bei Bregenz oder – noch besser – die Aussicht vom Pfänder über den ganzen See lassen jedes Herz höher schlagen.

Der einzige Grund im Sommer nicht an den Bodensee zu fahren: das tun schon so viele. Aber es gibt ja noch andere Jahreszeiten und immer, selbst im Sommer gilt, was Eduard Mörike in der Idylle vom Bodensee (1845) schrieb: »Denk ich an ihn, gleich wird mir die Seele so weit wie sein lichter Spiegel…«

 

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