Abschied von der Reihe »FrauenGottesDienste«

Zwischen Zeit und Hoffnung ereignet sich unser Leben. Zwischen Zeit und Hoffnung spannen sich in diesem Fall 27 Jahre, in denen von 1996 bis heute insgesamt 55 Bände der »FrauenGottesDienste« erschienen.

Aktuelles Glaube

Die FrauenGottesDienste sind frauengerecht und formprägend

Herausgeber:innen, Autor:innen, Lektor:innen, Leser:innen und Verlage kamen und gingen. Das Programm aber blieb – zwischen Zeit und Hoffnung eine eigenständige, lebendige Liturgie zu entwickeln und zu etablieren: frauengerecht und formprägend, tastend und einen neuen Ton setzend, kreativ und von einer Kraft, die gleichermaßen mutig und ermutigend, experimentierend und immer sehr inspirierend war. Gottes selbstbewusste Töchter fanden sich unter dem Reihentitel FrauenGottesDienste zusammen. Hier wurden sie gestärkt und haben die spirituelle Energie gefunden, für sich, ihre Sache, ureigene Stellung und längst überfällige Teilhabe in einer Kirche einzutreten, die immer noch einseitig von Männern dominiert und geprägt wird.

Die Zeit ging nicht spurlos an den FrauenGottesDiensten vorüber. Die einzelnen Bände sind ein getreuer Spiegel von ZeitGenosseninnenSchaft. Die jeweiligen Anforderungen prägten die Reihe inhaltlich. Aber auch die äußeren Rahmenbedingungen blieben nicht ohne Wirkung. Die Krisen der Kirche, ihre drohende Kernschmelze, pastorale Großräume, gesellschaftliche Um- und Abbrüche ließen den Stamm der Abonnentinnen zuletzt leider so deutlich schwinden, dass ein Fortbestand der Reihe nicht mehr darstellbar war. Die im Einvernehmen zwischen Herausgeberinnen und Verlag schweren Herzens getroffene Entscheidung ist bedauerlich, aber sie bereitet auch den Boden für einen guten Schluss.

Hoffen ist Kraft

Mit diesem guten Schluss verbindet sich die Hoffnung, dass die Energie, die die FrauenGottesDienste in ihrer Zeit entfaltet haben, bleibt und neue Wege findet. »Hoffen ist Kraft«. Albert Schweizer - der Arzt, Theologe und Friedensnobelpreisträger von 1952 - machte, als er das sagte wohl bewusst vom Verb Gebrauch. Hoffen ist eine Fähig- und Fertigkeit, eine Haltung und Handlung. Damit diese Hoffnung immer neue Impulse erhält, verbinden wir den Abschied von der FrauenGottesDiensten mit einem neuen Angebot und haben im Internet eine eigene Seite eingerichtet, die alles das bündelt, was frau braucht, wenn es darum geht, dass Frauen Kirche machen: #frauenmachenkirche

Wir danken von Herzen

Als Verlag danken wir all denjenigen aus tiefem und aufrichtigem Herzen, die während nun fast einer Generation ihre besten Gedanken und gesammelte geistige und geistliche Kraft den FrauenGottesDiensten gewidmet und ihr Projekt mit Herzblut fortgeschrieben haben. Ebenso sehr danken wir den Leser:innen und Nutzer:innen, die den FrauenGottesDiensten einen unverrückbaren Platz im Leben ihrer Gemeinden eingeräumt haben.  Sie alle haben etwas geschaffen, dass eine bleibende Bedeutung hat und behält. Das kann ihnen und uns keiner mehr nehmen. Diese Energie ist in der Welt, von der Albert Schweizer im o.g. Zusammenhang weiter sagte: »Es ist so viel Energie in der Welt, als Hoffnung drin ist«.

Ihr
Ulrich Peters

 

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