Wo sind die Insekten eigentlich im Winter?

Haben Sie sich das auch schon einmal gefragt? Dieser Frage (und auch der Antwort) ist unser Autor Andreas Barlage in einem Kapitel seines Buches nachgegangen.

Inspiration Natur Winter

Bei einigen Arten sterben die ausgewachsenen Tiere mit dem ersten Frost. Aber sie haben vorgesorgt! Entweder lagern ihre Eier im Boden, aus denen dann im Frühling neue Maden schlüpfen. Oder eine Generation ruht – meist ebenfalls in der Erde – als Engerling oder Puppe, um sich in der kommenden Saison weiterzuentwickeln.

Doch längst nicht alle von ihnen sterben ab. Viele der wechselwarmen Tiere fallen in eine Art Kältestarre. Da sie zudem noch durch Einlagerung von Zucker eine Art Frostschutzmittel in der Körperflüssigkeit haben, macht ihnen Eiseskälte wenig aus. Es sind die feuchten, milden Winter, die ihnen zusetzen, denn Nässe begünstigt allgemein ein Pilzwachstum – und ein Pilzbefall ist für die ruhenden Insekten die größte Gefahr.

Ameisen verlegen ihr Nest meist in tiefere Zonen und entgehen damit den starken Frosten. Allerdings hält die Kälte auch sie inaktiv.

Um die Kälte etwas zu lindern, sammeln sich Marienkäfer zu Kolonien an geschützten Stellen und schmiegen sich zusammen. Sympathisch, nicht wahr?

Kaum anders zu erwarten ist, dass Bienen sich im Winter am meisten bewegen. Doch sie fliegen nicht, sondern kuscheln sich in einer dichten Traube zusammen und zittern sozusagen einen ganzen Winter lang vor sich hin. Auf diese Weise entsteht eine Wärme, bei der auch wir uns wohlfühlen: um die 20 °C.

Leider schleicht sich auch so mancher Pflanzenschädling durch den Winter. Am liebsten in einem Überwinterungsquartier fur Oleander, Engelstrompete und Zitrusbaum. Solange es kühl und winterdunkel ist, bemerkt man ihn nicht einmal. Wenn aber Lichtmenge und Temperatur ansteigen, wird man schnell auf ihn aufmerksam, weil er sich bereits rasant vermehrt hat – schließlich wohnt er inmitten eines gut gedeckten Tisches. Schildläuse, Wollläuse oder Spinnmilben sind leider typische Überwinterer, auf die man besonders gut achten sollte. Am besten noch ehe sich die neue Generation einstellt.

Dieser Text ist aus dem Kapitel »Alles zu seiner Zeit« aus dem Buch

Wo sind eigentlich die Insekten im Winter? Wachsen Pflanzen besser, wenn ich mit ihnen spreche? Kann eine Pflanze einen Sonnenbrand bekommen? Wieso wächst das Unkraut irgendwie immer besser als die eigens angepflanzten Blumen?

Solche und ähnliche Fragen stellt sich jeder begeisterte (Hobby-)Gärtner immer wieder. Andreas Barlage beantwortet diese und viele weitere Fragen und widerlegt unterhaltsam und kurzweilig Ammenmärchen und Mythen aus der Pflanzenwelt dank seines umfangreichen Wissens aus der eigenen Gartenpraxis.

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