Wir haben nur die Eine

Ein Dank an alle Mütter, für ihre Liebe, ihr Vertrauen und ihre Zuversicht. Gedanken zum Muttertag von Ulrich Peters

Dank Familie Wertschätzung

Eines der stärksten Bilder der Corona-Krise ist vielleicht dieses: Menschen, die jeden Abend zu einer vereinbarten Zeit auf Ihre Balkone, in offene Fenster oder ihre Haustüren treten, um den Heldinnen und Helden des Alltags zu applaudieren. Das ist mehr als nur eine Antwort. Das ist eines der vielen Wunder des Alltags. Applaus für das Leben. Angewandte Dankbarkeit. Eine positive Energie geht durch das Land und um die Welt, der keine Herausforderung und keine Gefahr gewachsen ist.

Mir kamen diese Bilder in den Sinn als ich an den nahenden Muttertag dachte. Wenn ein Virus so etwas vermag, dann können wir es schon lange. Also raus auf unsere Balkone. Öffnen wir Fenster und Türen unserer Wohnungen. Füllen wir unsere Erde mit der Energie, die aus der Dankbarkeit strömt. Applaudieren wir denen, denen wir unser Dasein überhaupt erst verdanken, unseren Müttern. Sie sind wahrlich das, was man heute – zugegeben etwas technisch – »systemrelevant« nennt.

Wie schön, dass es Euch gibt!

Rufen wir es hinein in alle Häuser, die zugleich Homeoffices, Kindertagesstätten, Schule und Lebensraum der Familien geworden sind. Rufen wir es hinein in den ganz normalen Wahnsinn des Alltags. Rufen wir es denen zu, die das große Abenteuer, einen kleinen Menschen zur Welt und ins Leben zu bringen, alleine auf sich nehmen (müssen). Rufen wir es jungen und alten Müttern zu. Denen, die in guter Hoffnung sind und gleichzeitig in Sorge um die Gesundheit des in ihnen heranwachsenden neuen Erdenbürgers. Wenden wir uns an die gesunden und kranken Mütter. Rufen wir in die Krankenhäuser und Altenheime hinein. Denken wir auch an die, die allein sind, sich einsam fühlen und nach nichts mehr sehnen, als nach Kontakt zu ihren Kindern, die vielleicht weit entfernt wohnen oder sie wegen bestehender Beschränkungen nicht besuchen können. Rufen wir es auch den alten Damen zu, die leider vergessen haben, wer sie sind und dass sie einmal Mütter waren. Rufen wir es ihnen zu, mit klarer und lauter Stimme: Gut, dass es Euch gibt! Ohne Euch wären wir buchstäblich Nicht(s).

Worauf warten wir eigentlich noch?

Nur zu, ehe es zu spät sein könnte: Danken wir den ersten Frauen und Menschen in unserem Leben. Danken wir ihnen für ihre Liebe. Sie ist der Anfang von allem, das fünfte Element der Erde, die Kraft, die unsere Welt im Innersten zusammenhält. Danken wir den Heldinnen unseres Alltags. Danken wir ihnen für Ihre Sorge, manche durchwachte Nacht an unseren Kinderbetten, für ihre Nähe und alle Nahrung, die uns gedeihen ließ und stark gemacht hat an Leib und Seele. Danken wir ihnen für das Vertrauen, dass sie in uns gesetzt haben, wenn wir selbst nicht mehr so recht an uns glauben mochten. Danken wir ihnen für ihre weiten und großzügigen Herzen, die uns den Horizont des Möglichen erschlossen haben. Danken wir ihnen für ihre Hände, zärtlich und zupackend, die uns geführt und geholfen haben, wenn das nötig war. Danken wir ihnen für ihren Trost und tausend getrocknete Tränen – dafür, dass ihnen nichts zu abseitig und keine Wäsche zu schmutzig war. Danken wir ihnen für ihre Nerven, die stark sein müssen wie Drahtseile und sensibel wie Seide. Danken wir ihnen auch für Kämpfe und Konflikte, sogar für alles, was nicht gelungen, vielleicht sogar gescheitert ist. Auch das hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind.

Danken wir unseren Müttern, wir haben jede und jeder nur die Eine.

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